Südafrika (Okt. / Dez. 2023) 

 

22 Tage entlang der Traumstraßen Südafrikas und deren Highlights

 

 

 "Wenn einer eine Reise tut, kann er viel erzählen". Ach wie wahr, das kann ich diesmal wirklich. Ich hatte nämlich etwas bei dieser Reise erlebt, was mir trotz meiner vielen weltweiten Reisen noch nie passiert war. Ich verlor meinen Reisepass. Bereits nach der 1. Nacht in Südafrika vermisste ich ihn. Ich weiß nicht genau, ob ich ihn verloren hatte oder ob er gestohlen wurde. Auf jeden Fall war er weg, zusammen mit einem Teil meiner Reisekasse. Zum Glück hatte ich einen kompetenten und hilfsbereiten Reiseleiter, der sich von Beginn an intensiv um das Problem kümmerte, mit dem Erfolg, dass ich zwei Tage vor dem geplanten Rückflug nach Deutschland, und nach vielem hin und her, einen "Vorläufigen Pass", ausgestellt vom Generalkonsulat Kapstadt, in den Händen hielt. Schätze jeder kann sich vorstellen welche Erleichterung das war. Denn keiner wusste während der gesamten Reise, ob es klappt oder nicht. Das Damokles Schwert hing stets über mir und dämpfte erheblich die Freude an der gesamten Reise. Dank der wo anders aufbewahrten Kreditkarte, die ich noch hatte, war Geld Gottseidank nicht das Problem.

1. Tag: Di., 21.11.2023: Anreise 

Alles war gepackt, alle Unterlagen von World Insight, der Agentur mit der ich diese Reise unternahm, vollständig, und so brachte mich ein Taxi rechtzeitig zum Bahnhof. In Basel Bad. Bf. allerdings schon eine erste Störung. Ungeplant fuhr mein ICE von einem anderen Bahnsteig als vorgesehen ab, was schon mal Schlepperei der Reisetasche im Eiltempo Treppen runter und Treppen rauf ohne Fahrstuhl bedeutete. Und dann auch noch das beliebte Spiel der Bahn mit der unverhofften Änderung der Wagenreihung, was wieder einen Spurt samt Gepäck vom letzten Wagen bis nach ganz vorne zum ersten Wagen voraussetzte. Dann aber ging es ohne Probleme mit einem Rail & Fly Ticket zum Flughafen nach Frankfurt. 

 

Das Flugzeug der Ethopia Airlines hob pünktlich um 21:35 Uhr in Richtung Addis Ababa ab. Dort hieß es Umsteigen zum Flug nach Johannesburg. Beide Flüge waren nicht vollbesetzt, so das ich mich jedesmal über drei Plätze hinweg hinlegen und etwas schlafen konnte. Nach insgesamt 14 ½ Stunden Flugzeit dann pünktlich um 13:05 in Johannesburg gelandet. Die Uhrzeit musste in Addis Ababa um 2 h zurückgestellt werden, in Johannesburg aber wieder 1 h vor. 

 

2. Tag: Mi., 22.11.2023: Ankunft in Johannesburg und weiter mit Kleinbus nach Hazyview / Provinz Mpumalaga 

Nach Ankunft in Johannesburg schnell durch die Pass- und Gepäckkontrolle, Geld gewechselt, und dann traf ich schon auf den Reiseleiter und meine zwölf Mitreisenden. Kurze Begrüßung aller, und nur ein paar Minuten später fuhr unser kleiner aber komfortabler Bus bereits mit uns weiter gen Hazyview in der Provinz Mpumalanga zur ersten Unterkunft. Es war eine lange Strecke von 420 km für die wir knapp sechs Stunden brauchten. Daher zwischendurch nur eine kurze Toipause an einer Raststätte, dann ging es weiter.  

 

Obwohl ich langsam immer müder wurde schaute ich begeistert aus dem Fenster. Die Landschaft durch die wir fuhren war wunderschön. Sie ähnelte der Landschaft der Toscana, allerdings zog über diese tolle Landschaft etwas später ein heftiges Gewitter. Die Blitze kamen in extrem kurzen Abständen senkrecht von oben, wobei der Regen nur so runterprasselte. Ich war richtig froh, dass wir im Auto saßen und das Gewitter etwas weiter entfernt war. Es war ein Gewitter, wie ich es nur selten vorher sah. 

 

Zwar wäre noch ein Zwischenstopp in Pilgrim's Rest, einem ehemaligen Goldgräberort gewesen, aber es war einfach schon sehr spät geworden, so dass wir gleich unsere erste Unterkunft anfuhren und Pilgrims Rest auf den nächsten Tag verschoben. Daher nach Ankunft bei unserer Unterkunft schnell etwas gegessen, dann fielen wir alle todmüde ins Bett. 

 

 

3. Tag: Do., 23.11.2023: Fahrt zum historischem Ort Pilgrim's Rest, zu Südafrikas "Grand Canyon" und zum Aussichtspunkt God's Window

Für mich begann dieser Tag mit einem Schreck. Ich hatte verschlafen. Ich hätte den Wecker wieder um eine Stunde vorstellen müssen. Aber ich war am Abend einfach zu müde gewesen. Ich wachte erst auf, als es gegen meine Tür wie wild hämmerte. Jetzt musste daher alles ganz schnell gehen. Frühstück war nicht mehr drin. Schnell alles zusammengerafft und im Lauftempo zum Bus gerannt. Die anderen saßen schon im Bus. Ich schätze, dass dies der Zeitpunkt war, wo ich den Reisepass verlor, den ich vorher noch bereit gelegt hatte. Nach einigen Minuten Fahrt bemerkte ich den Verlust von Pass und Geld, der Reiseleiter rief auch sofort in der Unterkunft an, aber es wurde versichert, das nichts gefunden wurde. Ob sich deutsche Reisepässe gut verkaufen lassen weiß ich nicht, sehr wahrscheinlich. Und Bargeld ist immer zu gebrauchen. Auch ein zweiter Anruf etwas später brachte nämlich kein anderes Ergebnis. Was nun? Im Moment konnten wir nichts machen und so lief das Programm erstmal wie vorgesehen.

 

Wir fuhren weiter auf der sehr kurvigen aber wunderschönen Panorama Route, die sich durch eine gebirgige Landschaft windet, und von wo aus man einen Blick in die liefergelegenen Ebenen werfen konnte. Zuerst machten wir Halt in Pilgrim's Rest einem ehemaligen Goldgräberdorf, welches heute ein Museumsdorf ist. Außer ein paar Original Häusern, plus Friedhof, Kirche, Hotel und Zeitung war jedoch nicht viel zu sehen, aber alles war gut restauriert. Besonders beeindruckend für mich war die Hauptstraße, die von wunderschönen, großen lila blühenden Jakaranda Bäumen eingefasst war, und wo an den Seiten etliche kleine Souvenirläden standen.

 

Aber schon lockte die zweite Sehenswürdigkeit, nämlich der Aussichtspunkt "God's Window" (Aussichtsfenster Gottes). Hier bot sich ein phantastischer Panoramablick über das 900 m tiefer gelegne Lovefeld und den Krüger NP. Der Blick war einmalig, man durfte nur nicht zu nahe an an den Abgrund der Steilstufe treten, die senkrecht 900 m abfiel. Da konnte einem fast schwindlig werden. 

 

Nächster Halt waren die "Bourke's Luck Potholes" die mit eines der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten von Südafrika sind. Dort hat das sprudelnde Wasser beim Zusammenfluss zweier Flüsse zylindrische Hohlräume in den Fels gewaschen. Um dahin zu gelangen musste man einen kleinen Spaziergang machen, der aber hochwillkommen war, führte er doch über die fast malerisch wirkenden eisenhaltigen steinigen Flußbetten, über die kleine Brücken führten. .

 

Aber dann folgte etwas, was alles andere übertraf. Wir fuhren Richtung Blyde River Canyon, eine der größten Schluchten der Welt. Sie zählt zu den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten Südafrikas, Sie ist 25 km lang, teilweise kilometerbreit und bis zu 700 m tief. Zudem überwindet sie auf dieser Länge 1000 Höhenmeter. Und mit Phantasie konnte man auf der gegenüberliegenden Seite auch die "Three rondavels" (sehen wie drei steinerne Rundhütten aus) ausmachen.

 

Am späten Nachmittag brachte uns unser Bus dann aber in unsere nächste Unterkunft / Lodge. Die Timbavati Safari Lodge lag in der Nähe des Krüger Parks und bestand aus lauter kleinen, mit geometrischen Formen buntbemalten Rundhütten. Der Rasen rund um die Hütten wurde von hauseigenen Warzenschweine kurz gehalten. Es war eine traumhafte Lodge. Zwei Nächte sollten wir dort bleiben, für mich wurden es vier. Was ich aber zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste. Jedenfalls wurde von der Lodge aus später ein Grillabend angeboten, und so saßen und aßen wir unter dem Sternenhimmel Afrikas zu Abend. Einfach traumhaft schön. Kaum zu überbieten. Und mit diesem Eindruck zogen wir uns alle später in unsere kleinen Hütten zurück. 

 

 

 4. Tag., Fr., 24.11.2023: Safari: Auf der Suche nach den "Big Five" im Krüger National Park

Sehr gut geschlafen trotz der manchmal grunzenden Warzenschweinen und der Zebras, die tags- wie nachts frei zwischen den Rundhütten herumliefen. An diesem Tag stand eine Safaritour durch den Krüger NP an. Eigentlich hätten wir mit unserem Bus fahren sollen, aber wir alle zahlten lieber etwas drauf und wurden daher auf offene Safari-Jeeps verteilt. 

 

Mein Reiseleiter hatte sich über Nacht aber wohl viele Gedanken über meinen abhanden gekommenen Pass gemacht, und daher bereits einen Plan ausgearbeitet, was mit mir wohl passieren könnte, denn am nächsten Tag sollte die Gruppe nach e-Swatini (ehemals Swasiland) einreisen. Da man dazu aber einen Pass braucht, konnte ich nicht mit. Ich sollte daher noch zwei Nächte hier übernachten, natürlich auf eigene Kosten, dann würde mich ein anderer Guide des Reiseunternehmens mit einem Auto abholen und mit mir in die nächste Unterkunft fahren, wo wir wieder auf die Gruppe treffen sollten. Der Plan war nicht schlecht, und noch zwei Nächte in dieser wunderschönen Lodge waren ohne Probleme auszuhalten. 

 

Heute jedoch ging es jedenfalls erstmal den ganzen Tag auf Pirsch, bzw. Safari. Hier fängt der frühe Vogel nämlich nicht den Wurm, sondern sieht den Löwen. Eine Safari ist also nichts für Langschläfer. Wir machten uns daher auch schon um 5 Uhr morgens auf den Weg zum Krüger NP. Und da unsere Lodge am Rande des NP lag, passierten wir schon nach knapp 20 Minuten den Eingang zum NP. Das Fahrzeug gewechselt, und los ging es. Ich habe schon etliche Safari gemacht, und so frühmorgens fast immer kaum Tiere gesehen. Das war auch diesmal so, bis auf eine Ausnahme. Gleich zu Beginn trafen wir auf eine große Elefantenherde. Einfach wunderbar. Konnten uns gar nicht genug daran sehen. Dass wir danach längere Zeit keine Tiere mehr sahen war dann nicht mehr so schlimm. Dann aber entdeckten wir sie. Giraffen, Warzenschweine, Strauße, Impalas, Büffel, Affen, Vögel, Hyänen, viele Elefanten, Pillendreher, und Nashörner. Sogar ein Rudel Löwen lag vollgefressen neben der Straße unter einem Baum. Endlich hatten die Kameras genügend zu tun. Während der Fahrt aßen wir unser Lunchpaket auf, wir hatten ja noch nicht gefrühstückt, wobei allerdings der Sand zwischen den Zähnen knirschte, wenn wir hinter einem anderen Safariauto herfuhren. 

 

Durch die vielen Erlebnisse ging der Tag viel zu schnell vorbei, so dass wir erst kurz vor 21 Uhr wieder in unserer Lodge eintrafen. Erneut im Feien unterm Sternenhimmel gegessen, begab sich jeder bald darauf zu seiner Rundhütte. Ein herrlicher Tag neigte sich dem Ende zu. Auch wenn wir nicht die Big Five gesehen hatten, der Leopard fehlte, war es ein phantastischer Tag. 

 

 

5. Tag: Sa., 25.11.2023 : Einen Tag alleine in der Lodge

Während die Gruppe sich heute auf den Weg nach eSwatini machte, blieb ich ganz alleine in der Lodge zurück. Das war aber überhaupt kein Problem. Ich machte es mir richtig gemütlich. Erst frühstückte ich noch frühmorgens mit der Gruppe, verabschiedete sie später, und inspizierte danach in Ruhe das große Gelände der Lodge. Wobei ich immer etwas Respekt vor den frei herumlaufenden Zebras und Warzenschweinen hatte. So ganz geheuer war es mir denn doch nicht, so mitten zwischen ihnen  herumzulaufen. Zumal die Warzenschweine noch ganz jungen Nachwuchs hatten und naturgemäß daher aggressiver auf Störungen reagierten. Nun gut, da musste ich durch. Ich versuchte halt immer größeren Abstand zu ihnen zu halten, leise zu sein und keine abrupten Bewegungen zu machen. Etwas später schwamm ich öfters im schön angelegtem Swimmingpool, genoß die Sonne, probierte die Liegestühle aus und hörte Musik aus meinem iPhone. Zwischendurch tauschte ich meine deutsche SIM Karte gegen eine Südafrikanische ein, die ich mir schon in Deutschland besorgt hatte, und war ab dann wieder mit der Welt verbunden. 

 

Um etwas mehr Abwechslung zu haben, hatte ich für diesen Tag noch eine Sunset Safaritour gebucht. Leider machten aber die Tiere zu der Zeit wohl alle noch ein Verdaungsschläfchen. Jedenfalls gab es kaum Tiere zu sehen. Einzig die Zebras waren aktiv und hin und wieder sah man einige Elefanten. Schön war's trotzdem. Noch im Restaurant  der Lodge zu Abend gegessen, dann zog ich mich in meine tolle Unterkunft für die Nacht zurück. 

 

 

6. Tag: So., 26.11.2023: Noch einen Tag alleine in der Lodge

An diesem Tag war mir schon beim Aufwachen nicht gut. Irgendetwas stimmt nicht mit meinem Magen. Außerdem war mir schwindelig. Dennoch zum Frühstück gegangen, nur, um am frühen Nachmittag mich heftigst zu übergeben. Zu viel Sonne am Tag zuvor obwohl ich immer meinen Sonnenhut aufhatte? Oder war das Essen nicht ganz so gut gewesen? Auf jeden Fall legte ich mich nochmals hin und schlief etwas. Dann hatte ich es überstanden. 

 

Am Nachmittag setzte ich mich auf die kleine Veranda meiner Hütte, schrieb Tagebuch und hörte dabei ganz ganz leise Musik. Die Warzenschweine grasten nämlich immer noch eng um meine Hütte, und Vater und Mutter Warzenschwein passten ganz genau auf, dass ich ihrem Nachwuchs nicht zu nahe kam. Und dann wartete ich.

 

Ich wartete auf den anderen Reiseleiter, der mich mit einem Auto abholen und am nächsten Tag mit mir zu der nächsten Unterkunft fahren sollte, wo wir wieder auf die Gruppe treffen würden. Ca. gen 18 Uhr kam die Managerin der Lodge mit einem Mann zu mir und stellte ihn als meinen Fahrer vor. Er war mir sofort äußerst sympathisch, und so kam keine Sekunde ein Fremdeln auf. Er war Südafrikaner mit deutschen Eltern und sprach sowohl Deutsch als auch Afrikaans und Englisch. Die Sympathie war beidseitig, und wir unterhielten uns bis zum Abendessen und während dessen sehr angeregt und mussten dabei viel lachen. Wir verstanden uns prächtig. Leider mussten wir jedoch relativ früh schlafen gehen, denn am nächsten Tag wollten wir schon um 5 Uhr morgens losfahren.  

 

 

7. Tag: Mo., 27.11.2023: Mit "Taxi" und Privatchauffeur zur nächsten Unterkunft

Um 4 Uhr morgens aufgestanden, kurz gefrühstückt, dann ging die Fahrt mit meinem "Privatchauffeur" schon los. Sehr schön war, dass das gute Verhältnis zwischen mir und ihm weiterbestand. Genauso offen, interessant und gut gelaunt wie der Abend vorher zu Ende gegangen war, genauso war die Stimmung auch während der langen 10stündigen Autofahrt an diesem Tag. Ich erzählte von mir und meinen Hobbys zu Hause, er mir von seinen und seinem Leben und wie er hier aufwuchs. In Johannesburg, seiner Geburtsstadt, gab und gibt es immer noch eine deutsche Schule, die er damals besuchte. Wir sprachen über alles was uns in den Sinn kam, auch über Südafrika und seine politische Entwicklung. Daher verging die Zeit wie im Fluge. Zweimal hielten wir zum Tanken, wobei wir auch jeweils kurz etwas aßen. 

 

Während dessen flog die Landschaft nur so an uns vorbei. Was mir auffiel war, dass unheimlich viel aufgeforstet wurde. Leider wurde aber anscheinend nur Monokultur angepflanzt. Hin und wieder gab es Siedlungen zu sehen, wobei kleine Dörfer überwogen. Meist waren es max. 15 kleine Rundhütten, die ein Dorf bildeten, und die jeweils mit einiger Entfernung von den Nachbarn standen. Platz war anscheinend genügend vorhanden. Die Rundhütten waren aber meist schon aus Beton gebaut. Die Landschaft durch die wir fuhren war beeindruckend, grün und hügelig und mit großen Felsbrocken dazwischen. Es gab wenig asphaltierte Straßen, die aber waren meist sehr gut ausgebaut, und der Verkehr insgesamt relativ gering.

 

Gerade als wir nach ca. zehn Stunden Fahrzeit in Richtung der neuen Lodge, unser Ziel, einbogen, sahen wir vor uns den Bus der Gruppe, die just in diesem Augenblick ebenfalls ankam. Da gab es ein großes Hallo und der Guide dieser Reise war unendlich erleichtert, dass wir alle wieder zusammen waren. Schnell das Gepäck im Zimmer verstaut, und schon ging es zum Essen. Es gab auf beiden Seiten so viel zu erzählen, dass wir erst spät ins Bett kamen. Und ich freute mich wieder zur Gruppe zu gehören und am Programm teilzunehmen. 

 

 

8. Tag: Di., 28.11.2023: Im ältesten Naturpark Südafrikas, im Hluhluwe-iMfolozi Park 

An diesem Tag besuchten wir den Hluhluwe-iMfolozi Park. Der Park ist eigentlich ein Zusammenschluss zweier Parks. Des Hluhluwe und des iMfolozi Parks. Beide Parks sind bekannt dafür, dass man dort ist mit Sicherheit die Big Five sehen kann. Früher sorgten wegen dessen Tierreichtum die Farmer der Umgebung sowie Großwildjäger fast  für die Ausrottung der Tiere. Um das zu verhindern wurde der Hluhluwe bereits 1895 zu einem Naturschutzgebiet, dem ersten Afrikas erhoben. 1989 folgte ein Zusammenschluss mit dem anderen Park. Im Hluhluwe Park prägen Hügel und dichter Buschwald mit Lichtungen und großartige Ausblicke über über die Flusstäler die Landschaft. In der Region iMffolozi überwiegt Akazien-Savanne und Grasland die Landschaft. Was die Parks aber für Touristen besonders interessant macht, ist, dass man dort bevorzugt die Rhinos beobachten kann. Und das war auch der Grund, weshalb wir diesen Park ansteuerten.

 

Nach 40 Minuten erreichten wir die beiden Naturparks. Alleine die Lage war wunderschön. Alles grün und hügelig. Zuerst fuhren wir zum Info-Center, welches sehr informativ war und viele Exponate hatte die gut erklärten. Danach besuchten wir die Parks selbst. Und schon sahen wir die ersten Tiere. Natürlich wieder Zebras und Warzenschweine, unzählige Paviane, die einem mit ihren großen Zähnen manchmal ganz schön Angst einflößen können, Springböcke, unzählige Vögel, und tatsächlich Nashörner. Die ersten allerdings nur in Lebensgröße nachgeformt. Aber so konnte man wenigstens ganz nah an sie heran. Aber irgendwann sahen wir doch noch welche in Natura. Was für ein Anblick. Einfach toll. 

 

Nach diesem Erlebnis hatte sich die ganze Gruppe noch für eine optionale Bootsfahrt entschieden. Diesmal entdeckten wir viele Hippos, einige Krokodile und unzählige Webervögelnester. Diese Webervögelnester begeisterten mich besonders wie sie ganz außen an den dünnen Zweigen oder Halmen etc. hingen, und im Winde leise hin und her schwangen. Mit diesen vielen Eindrücken kehrten wir zur Lodge zurück und erlebten dort noch einen phantastischen Sonnenuntergang. Wieder unter freiem Himmel zu Abend gegessen, dann war für uns der heutige Tag zu Ende. 

 

 

9. Tag: Mi., 29.11.2023: Entlang dramatischer Landschaften mit Howick Wasserfall, dann Richtung Drakensberge

An diesem Tag wartete die längste Busfahrt der ganzen Reise auf uns. Ziel waren die Drakensberge. Neben den wildreichend Tierreservaten sind sie mit eine der Hauptattraktion von Südafrika und wegen ihrer einzigartigen Gebirgslandschaft und ihrer mannigfaltiger Fauna- und Flora sogar Weltkulturerbe. Zuerst aber führte uns unser Weg an Ananas- und Zuckerrohrfeldern vorbei, bis wir zur Küste des indischen Ozeans gelangten. Dort erst entlang des Küstenweges, um in der Nähe von Durban, schließlich rechts abzubiegen. Von nun an ging es Richtung Landesinnere, Richtung Drakensberge. Und hier wurde es richtig spektakulär. Von 30 m ü.d. Meeresspiegel schraubte sich die Straße in den nächsten drei Stunden auf über 1800 Meter. Für uns war es nicht anstrengend, dafür aber für unseren Busfahrer, der die vielen Kurven, oft mit Gegenverkehr, meistern musste. Wir durften nur schauen und staunen und Fotos machen.

 

Um es jedoch nicht zu anstrengend für uns alle zu machen, wurde eine größere Pause an den Howick-Wasserfällen eingelegt. Howick ist ein kleines Provinzstädtchen, das aber Berühmtheit, einmal wegen dem Howick Waterfall, und zum anderen, weil in seiner Nähe 1962 Nelson Mandela verhaftet wurde, erlangte. Der Wasserfall dort stürzt 95 m tief in eine Schlucht. Nach ein paar schönen Fotos besuchten wir anschließend das Nelson Mandela Museum, welches ganz in der Nähe war, und sein Leben aufzeichnete. Am Ort seiner Verhaftung markiert ein Denkmal den Ort des Geschehens. Nelson Mandela war damals die meistgesuchteste Person Südafrikas. Er wurde später durch Verrat verhaftet und musste eine 28 jähr. Haft verbüßen, bis er 1990 freigelassen und 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt wurde. 

 

Die Ausstellung war so interessant, dass wir lange blieben. Dann aber setzte sich der Bus wieder in Bewegung und fuhr nun stracks zu unserer nächsten Unterkunft, die wir erst spät am Nachmittag erreichten. Hier spürte man schnell dass wir uns hoch in den Bergen befanden, denn es wurde empfindlich kalt und jeder zog schnell eine Jacke an. Zum Abendessen welches man vorbestellen musste, hatte ich mir ein Curry Menü bestellt, dass jedoch so scharf war dass ich es beim besten Willen nicht ohne Verbrennungen um und im  Mund essen konnte. Als Ersatz gebe es daher einen Burger. Inzwischen war es ziemlich kalt geworden so dass jeder bald sein Zimmer aufsuchte.

 

 

10. Tag: Do.,30.11.2023: Ein Ruhetag für mich und die Verlustmeldung meines Passes bei der Polizei

Also irgendwie war das nicht meine Reise. Auf dem Programm stand an diesem Tag eine Wanderung in den Drakensbergen. Ich hatte mich schon sehr darauf gefreut, aber wie es so ist, man sollte sich nicht zu früh freuen. Am Abend vorher auf dem Weg in die Unterkunft knickte ich kurz mit dem Fuß um, und schon war es vorbei mit der Wanderung. Na gut, es war zwar schade aber die Welt ging deshalb nicht unter. Daher nach dem Frühstück, während die Gruppe sich zur Wanderung startbereit machte, im Zimmer einige Sachen rausgewaschen und Tagebuch geschrieben. Anschließend vorsichtig und langsam einen kleinen Weg gelaufen der rund um die Lodge verlief. Das war auch sehr schön. Das Wetter war zwar kühl aber immerhin schien die Sonne. Obwohl es hier auf 1800 m Höhe trotz Sonne ziemlich kühl war. 

 

Als die Gruppe zurück kam, sagte mir unser Guide, dass wir jetzt zu einem Polizeirevier fahren müssten, um den Verlust des Passes anzuzeigen. Ohne eine Verlustanzeige geht es ja auch bei uns nicht. Jedenfalls war das doch mal eine Abwechslung. Der Fahrer, der Guide und ich machten uns daher auf den Weg zum 40 km entfernten nächsten Polizeirevier. Dort war der Beamte sehr nett und hilfsbereit, wie normalerweise überhaupt überall die Menschen sehr hilfsbereit waren. Das Ausstellen der Verlustanzeige ging schnell. Der Beamte stempelte sie ab, wünschte mir noch viel Glück, und dann war alles schon vorbei. Als das getan war atmeten wir alle drei auf. Der Tag war auch für mich nicht ganz sinnlos gewesen. Da wir drei auf das Abendessen verzichtet hatten, gingen wir gemeinsam noch unterwegs etwas essen und fuhren dann zurück. Glücklich, dass wieder ein Schritt in Richtung Ersatzpass getan war ging ich später ins Bett.

 

 

11. Tag: Fr., 01.12.2023.2023: Fahrt durch die Transkei zur Wild Coast

Die Fahrt heute war auch wieder ganz schön lang. Und große Abwechslungen waren nicht eingeplant. Da musste einfach die Landschaft herhalten. Schon um 07:30 Uhr morgens losgefahren. Es ging wieder weg von den Bergen und runter zum Meer. Zur wildesten Küste und zum unberührtesten Küstenabschnitt Südafrikas, zur Wild Coast. Wir fuhren in und durch die Transkei, der Heimat Nelson Mandelas, der dem Xhosa-Volk angehörte.

 

Es war eine ländliche, kaum entwickelte Gegend, geprägt von sanften Hügeln, endlosen Graslandschaften und unberührten Stränden. In kurzen Worten zusammengefasst, es war eine wunderschöne und friedliche Landschaft. Weitverstreut  sah man überall Rundhütten der Bewohner stehen. Die Straße selbst führte kurvenreich hoch und runter den Hügeln entlang. Wobei sich der Straßenverkehr jedoch in Grenzen hielt. Privatautos sah ich selten, dafür aber viele Lastwagen, die für die Versorgung der Bewohner sorgten. An Landwirtschaft erinnerten nur Kuh- und Ziegenherden, die auf den Feldern weideten. Unser Weg führte uns auch durch Quno, Mandelas Heimatort, wo er auch nach seinem Tod, am 5. Dezember 2013, im Alter von 95 Jahren, nach vielen Ehrengottesdiensten und Ehrungen, seine letzte Ruhe fand. Ebenso sahen wir das Haus, welches Mandela nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis geschenkt bekam, und in dem er nach der Entlassung darin lebte. 

 

Was mir daneben auffiel war, dass jedes Haus, jede Hütte eine Outdoortoilette besaß, welche meist im hintersten Winkel eines großzügigen Gartens/Rasens stand. Und fast jede Hütte / jedes Haus hatte eine Regentonne, die über ein dickes Rohr vom Dach das Regenwasser auffing. 

 

Gegen 17 Uhr dann in der neuen Lodge angekommen. Sie sollte Strandnah gelegen sein, allerdings musste man zum Strand eine sehr lange und steile Treppe runterlaufen. Nun denn. Wir sollten wieder zwei Nächte hier verbringen, weshalb ich mich über mein hübsches Häuschen sehr freute, welches eine Veranda besaß, von der aus ich das Rauschen des Meeres hörte. Die Gruppe war über die ganze Anlage verstreut untergebracht. Wir trafen uns daher erst zum gemeinsamen Abendessen wieder, welches nach dem Essen mit einer Gesangsdarbietung der Angestellten zu Ende ging. 

 

 

12. Tag: Sa.,02.12. 2023: Bootsfahrt und Wanderung in der Umgebung

Das Programm sah für diesen Tag keine Aktivitäten vor. Nur Ausruhen? Nein, da war sich die ganz Gruppe einig, dass wir etwas unternehmen wollten. Die Lodge bot dazu einige Möglichkeiten an. Da baden an der ganzen Küste wegen der Haie nicht möglich war, buchten wir auf eigene Kosten eine kleine Bootsfahrt in der Umgebung mit anschließender Wanderung. Und alle waren sich hinterher einig, dass das eine sehr gute Idee gewesen war. Zuerst fuhren wir also mit zwei offenen Jeeps ein paar Kilometer in die näher gelegene Umgebung zu einem kleinen See. Zumindest dachten wir das. Aber als wir in ein dort liegendes Boot einstiegen und mit ihm losfuhren, gewannen wir ganz schnell den Eindruck, dass wir uns auf einem kleinen Flüsschen im Regenwald befanden. Es war einfach schön. Man hört nur Vogelgezwitscher und das Rauschen eines oder mehrerer kleinen Wasserfälle. Und nach kurzer Fahrt durch eine wildromantische Felsenschlucht öffnete sich der Blick und wir landeten in einem Wasserbassin. Umgeben von Felsen. Und hier durfte man baden. Ein wahrhaft idyllisches Plätzchen. Also rein ins Wasser, das erfrischend kühl und ganz klar war. An den Ufern des Beckens hingen tief an den Zweigen unzählige Webervögelnester. 

 

Nach dem erfrischenden Bad machten wir uns auf den Rückweg. Die Gruppe ging zu Fuß Richtung Küste, ich, da ich mich wegen des verknacksten Fusses nicht so weit zu laufen traute, schloss mich zwei kleinen Kindern an, deren Väter zu der Bootsmannschaft gehörten. Zwar hieß es auch jetzt ziemlich steil hoch bis zum Auto zu laufen, aber das schaffte ich gut. Zurück in der Lodge erst eine Kleinigkeit gegessen, dann etwas Wäsche gewaschen und später WhatsApps geschrieben. Das ging allerdings nur direkt an der Lodge, was aber nicht schlimm war denn dort hatte ich einen wunderbaren Blick auf den Swimmingpool und den herrliche Garten dort. Und ich hörte von hier extrem gut die laute Brandung des Meeres an die Küste. Um 19 Uhr sahen wir uns als Gruppe dann zum Abendbrot wieder. Ein schöner Tag war vergangen.

 

13. Tag: So., 03.12.2023.2023: An die Küste entlang der Gardenroute Richtung Addo Elephant NP 

Heute stand erneut eine längere Fahrstrecke an. Es ging landeinwärts in Richtung Addo Elephant NP. Wir machten öfter mal längere Pausen, so das aber letztendlich keine Zeit mehr blieb, um, wie geplant, dem Amathole Museum, eines der ältesten Museen Südafrikas einen Besuch abzustatten. Und leider konnten wir dadurch auch nicht "Huberta", ein sportliches, aber nun ausgestopftes Flusspferd sehen. Huberta war ein berühmtes und Wanderbegeistertes Flusspferd, welches einst in drei Jahren von St. Lucia 1.600 km zum Ost-Kap marschierte, und später dort seine letzte Ruhestätte, inzwischen präpariert, in dem Museum fand.

 

Die Fahrt selbst bot nicht so viele interessante Einblicke in das Land, so dass die meisten im Bus schliefen. Zumal es regnete und regnete. Zudem war kaum Verkehr auf der ziemlich neu asphaltierten Straße, so dass wir gut voran kamen, trotz einiger Pausen an den Supermärkten und Tankstellen. Unterwegs sahen wir Ziegen, Kühe und schwarze Schweine, die es sich auf den vielen Feldern gut gehen ließen.

 

Relativ früh am Nachmittag in der neuen Lodge angekommen, die ich einfach schön fand, und dort gerne einige Tage hätte verbringen können. Dadurch, da wir zügig gefahren waren, kamen wir früh dort an und hatten so die Gelegenheit, uns dort etwas umzuschauen und rund um die Lodge kleine Wanderungen zu machen. Ich hatte eine riesige Suite mit Terrasse, und sogar eine Dusche im Haus und im Garten. Alles war äußerst komfortabel und im Kolonialstil eingerichtet. Das Abendessen fand in einem Salon statt, welcher mit schweren Safari Möbeln ausgestattet war. So machte auch das Abendessen Freude, und ich zog mich guter Stimmung daher ziemlich spät zurück.

 

14. Tag: Mo., 04.12.2023.2023: Zum Addo Elephant Park NP / wegen Pass nach Port Elizabeth / Tsitsikamma Park

Tja, und wieder einmal machten sich die Auswirkungen meines Passverlustes bemerkbar. Was hatte ich mich nicht auf Addo Elephant NP gefreut. Ich hatte so schöne Erinnerungen daran als ich vor vielen 24 Jahren schon einmal dort war. Na gut, das ließ sich nicht ändern. Mein Guide hatte herausgefunden, dass es in Port Elizabeth eine Honorarkunsulin von Deutschland gab. Er hatte natürlich bereits in Kapstadt am Konsulat angerufen und meinen Fall geschildert. Anscheinend war man dort aber extrem unhöflich und nicht bereit schnell zu helfen, so dass er nach einer anderen Lösung suchen musste. Über Kollegen erfuhr er, dass in Port Elizabeth eine Honorakonsulin saß, die sehr nett wäre. Er also dort angerufen und auch gleich einen Termin erhalten. 

 

Wir, der Guide, der Fahrer und ich, brachten also die Gruppe zum Eingang des Addo Elephant NP, und fuhren dann alleine 40 km weiter nach Port Elizabeth, welches auf der Garden Route lag, die wir jetzt befuhren. Abholen wollten wir die Gruppe dann am Ausgang des NP. Dank Navi fanden wir bald den Sitz des Honorarkonsulates, und die Dame im Konsulat war wirklich nett. Ich hatte Gottseidank zwei Passbilder und eine Kopie meines verlorenen Passes dabei, incl. der Verlustanzeige, so dass alle nötigen Papiere für einen neuen Pass vorhanden waren. Die Honorarkonsulin wollte die Unterlagen nach Kapstadt schicken, mit der Bitte, um schnelle  Bearbeitung. Sie war sich sicher, dass das nun auch klappte. Sie schrieb auch gleich eine Mail an meinen Wohnort in Deutschland zur dortigen Meldebehörde, um alle Angaben überprüfen zu lassen. Natürlich kostete das auch wieder Geld, aber das spielte für mich keine Rolle mehr, Hauptsache ich bekam einen Ersatzpass. Von meinem Bruder in München hatte ich inzwischen ein aktuelles Foto geschickt bekommen, welches ihn fleißig beim Schneeschippen zeigte. In Bayern hatte es wohl über Nacht und am Tag so heftig wie selten geschneit. Fast einen Meter. Und wir hier in Südafrika ächzten ob der hohen Temperatur. 

 

Nach diesem glücklichen Ausgang bei der Honorarkonsulin gingen wir drei noch zum Essen, und danach war es Zeit, um zum Ausgang des Addo Elephant NP zu fahren und die Gruppe abzuholen. Mir blutete das Herz was für schöne Aufnahmen und Erlebnisse sie gemacht hatten, aber auf der anderen Seite war der Abstecher nach Port Elizabeth für mich wichtiger. Von nun an fuhren wir auf der Garden Route an der Wild Coast entlang, bis zu unser neuen Unterkunft am Ost-Kap in den Bergen. Es sollte hier Moskitofrei sein, daher lüfteten wir alle schnell unser Zimmer gründlich, um nachts ungestört schlafen zu können. 

 

15. Tag: Di., 05.12.2023.2023: Ein ganzer Tag im Tsitsikamma Park

Das lange Durchlüften am Abend vorher hatte was gebracht. Ich schlief ausgezeichnet und lange. Erst um 8 Uhr morgens nämlich fuhr unser Bus los, Richtung Tsitsikamma Park. Die Küste war immer noch so schön wie ich sie in Erinnerung hatte. Allerdings musste es vor ein paar Monaten eine heftige Sturmflut gegeben haben, denn ein massiv gebautes Restaurant war total zerstört. Dann aber fiel mein Blick auf die zerklüftete Felsenküste, an der ich vor 24 Jahren entlang auf dem Otter Trial eine mehrstündige Wanderung machte und über die Felsen kletterte. Heute machte das keiner mehr. Ist wohl zu anstrengend. Aber als Gruppe liefen wir alle zu der berühmten Hängebrücke über den Storms River Mouth. 

 

Das Highlight der Tsitsikamma Section ist nämlich das Mündungsgebiet des Storms River und die "Suspension Bridge", eine Hängebrücke über der Mündung des Stroms River. Der Weg dorthin führte durch einen Feuchtwald, wie er für die Küste dort typisch ist. Er war befestigt, aber dennoch an einigen Stellen rutschig und steil. Am Ende der Hängebrücke führte noch ein sehr viel steilerer Pfad zu einem Aussichtspunkt. Vor 24 Jahren bin ich den im Rekordtempo sogar noch höher hinaufgeklettert, jetzt hatte ich darauf verzichtet. Das musste nicht mehr sein. Aber ich habe noch gut die Erinnerung daran im Kopf.

 

Noch schwankend ob ich nicht doch noch hoch laufen sollte, ging ich etwas später wieder zurück zur Küste und sah von dort dem Meer zu, wie es tosend an die Küste brandete. Einfach eine tolle Geräuschkulisse. Dabei konnte ich auch einige Wale entdecken. Einer sprang dabei so hoch, so dass ich seine Schwanzflosse sehr gut sehen konnte. Was für eine toller Anblick. Auch viele Delfine grüßten mich. Ich blieb lange dort sitzen und genoß einfach alles. Am frühen Nachmittag fuhren wir dann zurück zu unserer Lodge. Schnell etwas rausgewaschen, um kurz darauf alleine in die kleine Ortschaft zu laufen, zum Abendessen. Es waren wirklich nur ein paar Häuser und Restaurants, sonst nichts. Jedenfalls begegnete ich dort unserem Busfahrer, mit dem ich mich inzwischen etwas angefreundet hatte, und da er meinte, dass es bald regnen würde, kehrte ich kurz darauf zurück und machte es mir lieber in meinem Zimmer gemütlich.

 

16. Tag: Mi., 06.12.2023.2023: Durch das Herz der Gardenroute nach Outshoorn 

Nach einem ganz ganz leckerem Frühstück saßen wir schon um 8 Uhr morgens in unserem Bus, denn an diesem Tag standen gleich mehrere Highlights auf dem Programm. Den ersten Halt machten wir kurz nach unserer Abfahrt an der berühmten Bloukransbrücke. Sie ist mit ihren 216 m Höhe die höchste Brücke Südafrikas, und von ihrer Mitte aus konnte man einen der höchsten Bungeesprünge der Welt machen. Obwohl ich in Neuseeland schon mit Begeisterung im Tandem-Sprung aus 5 000 m Höhe (3 000 im freien Fall, die letzten 2 000 m mit Fallschirm) aus dem Flugzeug gesprungen war, einen Bungeesprung mache ich nicht. Mir taten und tun nur bei dem Gedanken daran schon meine Gelenke leid. Aber ich wagte einen sogenannten "Skywalk", eine Art Spaziergang, gesichert durch eine Laufleine, entlang des Brückenpfeiler über einen schmalen Steg, natürlich ebenfalls in 216 m Höhe. So ganz ohne ist das auch nicht. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Nicht alle der Gruppe machten da mit, aber die kamen alle heil zurück.

 

Anschließend fuhren wir weiter ins "Nature Vallet", welches ein kleiner, aber bekannter Ort an der Küste ist. Hier gab es einen 20 km langen Traumstrand, eine Lagune, sowie dichte Wälder, aus denen teilweise Hunderte von Jahren alte Yellowood Bäume herrausragten, die bis zu 35 m hoch waren. Da wir Werktags dort waren, hatten wir den Strand fast für uns alleine. Am Wochenende muss es hier allerdings übervoll sein. Lange sind wir jedoch nicht geblieben, denn ein extrem heftiger Wind blies uns nur so den Sand in die Augen, so das wir aus dem Augenwischen und Blinzeln nicht mehr heraus kamen.

 

Zur Mittagszeit machten wir Halt in Knysna, der wohl berühmtesten Stadt an der Garden Route. Einst war es das geschäftige Zentrum der Holzindustrie, heute gab es ausgezeichneten Hotels, Restaurants und Cafes, interessante Geschäfte und Boutiquen dort. Ich machte einen kurzen Bummel durch das kleine Center direkt an der Lagune, kaufte Souvenirs und etwas zum Essen. Dabei kam ich auch mit einer hochschwangeren Verkäuferin ins Gespräch. Allerdings löste ich damit einen wahren Dammbruch aus. Anscheinend war sie froh, mit jemanden darüber zu sprechen. Ich hatte richtig Mühe, mich wieder von ihr zu lösen. 

 

Und dann passierte etwas, woran ich fast nicht mehr glauben wollte. Als ich wieder in unseren Bus einstieg, erwartete mich eine mehr als frohe Botschaft. Das Generalkonsulat in Kapstadt hatte angerufen und bestätigt, dass für mich ein vorläufiger Pass in Kapstadt hinterlegt sei. Das kam so unerwartet, dass mir sogar ein paar Tränchen der Erleichterung die Wangen runter kullerten. Mein Gott war das eine Erlösung. Die Welt sah plötzlich noch etwas schöner aus. Jetzt musste ich nur noch für die Agentur eine Vollmacht schreiben, damit sie für mich den Pass abholen konnten. Dann konnte ich beruhigt den Heimflug antreten.

 

Nach dieser erfreulichen Nachricht lehnte ich mich entspannt im Bus zurück und genoß die Fahrt. Und die war ab jetzt spektakulär. Wir fuhren über den Quteniqua Pass, der das Outeniqua Bergmassiv überquerte, und uns bis nach Oudtshoorn, unserer nächsten Station, brachte. Das Kernstück dieser Strecke, der Montagu Pass, liegt zwischen Montagu und Outshoorn und ist geprägt von kleinen und einsamen Klein-Karoo-Siedlungen. Die Straße wurde in den Jahren 1844 bis 1847 von 230 Strafgefangenen gebaut und ist damit der älteste unveränderte Pass in Südafrika. Im Jahre 1972 wurde er zum National Monument erklärt. Am späterem Nachmittag erreichten wir schließlich Oudtshoorn, die Hauptstadt der "Kleinen Karoo". Was mir hier auffiel, war, dass plötzlich die Fenster der Häuser und Wohnungen vergittert, und die Grundstücke mit stabilen Mauern eingezäunt waren.

 

Unser Unterkunft lag mitten im Farmland und fußläufig zur Innenstadt. Dorthin, wo wir kurz darauf in ein sehr gutes Lokal liefen und erstmals leckeres Straußenfleisch aßen. Auch der Nachtisch schmeckte phantastisch. Und da man zum Straußfleisch unbedingt Weinbegleitung haben muss, ging es spät abends beschwingt zurück in unsere Zimmer. 

 

 

17. Tag: Do., 07.12.2023.2023: Zu Höhlen und Straußen

An diesem Tag lag wieder ein phantastisches Naturwunder vor uns. Wir besuchten die Congo Caves, die zu den größten und ausgedehntesten Tropfsteinhöhlen der Welt gehören. Hier gab es Stalaktiten und Stalagmiten zu bewundern, die meterhoch entweder von der Decke herunterhingen oder vom Boden aus nach oben wuchsen. Es gab aber auch welche, die zusammenwuchsen und dann Stalagnaten hießen. Und so bestimmten bizarre Tropfsteingebilde das Bild der Congo Caves. Erdgeschichtlich sind sie vor ca. 750 Mio Jahren durch chemische Prozesse entstanden.  

 

Der Eingang zu den Cango Caves wurde schon in Urzeiten von den Sans, den Ureinwohnern Afrikas, als Behausung genutzt, was noch heute Höhlenmalereien bezeugen. Doch ohne Taschenlampe etc. konnten die Bewohner der Vorzeit nicht weit in die Höhle eindringen. Nur Fledermäuse verirrten sich in der Tiefe. Erst 1780 stolperte zufällig ein Hirte in die Höhle, als er einem verwundeten Bock folgte, der hier verschwunden war. Insgesamt weist die Höhle eine Gesamtlänge von 4 km auf und besteht aus drei Abschnitten. Als ich vor 24 Jahren dort war, konnte man zwei davon noch besichtigen, heute ist nur noch die größte für die Öffentlichkeit freigegeben.

 

Und dank unserer Besucherbetreuerin hatten wir noch ein besonderes Erlebnis. Manche Stalaktiten und Stalagmiten sind hohl und deshalb Klangkörper. Sie schlug daher mit einem Stab rythmisch auf sie und sang gleichzeitig. Es war eine wirklich tolle Vorführung, Besonders auch durch das Echo in der großen Höhle.

 

Im Anschluss daran besuchten wir eine Straußenfarm. Darauf hatte ich mich besonders gefreut. Und nun, da auch die Sache mit dem Pass geregelt war, konnte ich den Besuch richtig genießen. Auf einem offenen Anhänger mit Traktor fuhren wir über das riesige Gelände. Strauße kamen uns frei entgegen oder liefen in den großen Gehegen frei herum. Wir erhielten auch eine Einführung in das Leben der Strauße, ihrer Zucht und Verwertung. Natürlich durften wir auch die großen Eier halten und die Tiere selber füttern. Das war aber gar nicht so einfach, denn erst kamen sie ganz vorsichtig heran, um dann plötzlich ihre Köpfe unaufhörlich kräftig ruckartig in das Gefäß wo die Nahrung war, zu stoßen. Wir sahen auch einen "Straußenkindergarten" und brütende Strauße.  

 

Nach dieser Fahrt aßen wir alle ein Straußensteak, welches ausgesprochen lecker war. Danach machten wir noch einen Bummel durch ein Geschäft mit lauter Sachen aus Straußenleder. Kurz darauf fuhren wir jedoch wieder zurück auf unsere Farm. Während des Essens gab es für mich noch eine Überraschung. Unser Guide brachte mir ohne vorherige "Warnung" eine große Flasche Sekt, damit ich mit den anderen auf meinen "neuen" Pass anstoßen konnte. Das war wirklich eine ausgesprochen nette Geste. Auf "unserer" Farm angekommen, war noch Zeit bis zum Abendessen, also genügend Zeit für unseren Guide, um uns einen Vortrag über Südafrika und seine Besiedlung von einst bis heute aufzuklären. Ebenso sprach er die verschieden Kriege an, in denen Südafrika kämpfte, wie z.B. den Buren Krieg, den Angola Krieg, die Apartheid und deren Ende. Alles war hochinteressant und brachte uns Südafrika noch etwas näher. Das war allerdings das erste und einzigste Mal, dass er etwas mehr über Südafrika erzählte. Schade. 

 

Inzwischen war Zeit für das Abendessen, für welches wir in das gleiche Lokal in der Stadt wie gestern marschierten.  Ein ausgefüllter schöner Tag war wieder einmal zu Ende. 

 

 

18. Tag: Fr., 08.12.2023: Auf Südafrikas Route "66" Richtung Kapstadt

Ganz früh morgens bestand heute die optionale Möglichkeit Erdhörnchen zu besichtigen. Einige machten dies, andere nicht. Aber um acht Uhr morgens waren alle wieder zusammen und frühstückten gemeinsam. Nicht lange danach setzte sich unser Bus in Bewegung. Diesmal war unser Ziel Kapstadt. Das Endziel unserer Reise. Wir fuhren dazu auf der Panoramastraße 62, eine abwechslungsreiche Strecke, die immer wieder herrliche Aussichtspunkte bot. Nicht umsonst wird sie auch als die "Route 66", das Pendant der US-amerikanischen Route 66, Südafrikas bezeichnet. Durch versteckte Täler und über schöne Pässe gelangte man auf ihr in das immer grüner werdende Kapweinland. Und hier sah man sie, die großen und kleinen Weingüter und Weinorte, für die Südafrika bekannt ist.

 

Beim aus dem Fenster schauen auf der Weiterfahrt bot sich fast immer das gleichen Bild. Auf der linken Seite sah man große Bergketten, später dann auch auf der rechten Seite. Davor lag Buschland mit den dafür typischen Kakteen. Und kurz darauf zeigt sogar ein Wegweiser in eine Richtung, mit dem Hinweis, dass es dort nach Heidelberg ging. Da ich unserem Busfahrers vertraute, war damit wohl nicht das deutsche Heidelberg gemeint. Also hatten wir uns nicht verfahren. Und damit wir nicht verhungerten, machten wir Mittags eine Rast auf einem dieser kleinen Weingüter mit Verköstigung mit anschließender Weinprobe. Wir mussten ja nicht Auto fahren. Und der Wein schmeckt in Südafrika halt einfach sehr gut. Nach dem Essen kam der Reiseleiter zu mir und zeigt mir auf seinem Handy ein Foto von meinem neuen Pass. Das war schon noch einmal ein ganz besonderer Moment. Und ab da waren es nur noch ca. 45 Minuten bis nach Kapstadt. 

 

Entlang der Route lagen eine ganze Reihe verschlafener Ortschaften, in denen die Zeit still zu stehen schien. Eine Skurrilität mit Kultstatus war Ronnie's Sex Shop". Ein Pub, gelegen mitten im Nirgendwo, der mittlerweile Aufnahme in jeden Südafrika Reiseführer gefunden hatte. Er ist berühmt für seine Sammlung an weiblichen Dessous und Visitenkarten aus aller Welt. Wie uns erklärt wurde, war es vorher nur ein mickriger kleiner Shop, und erst die Idee, ein Hinweisschild "Sex Shop" zu schreiben, machte den kleinen Laden berühmt, obwohl der Inhalt nicht dem entsprach und entspricht was draufstand. 

 

Und nun ließ es sich nicht mehr verleugnen, dass wir uns Kapstadt näherten. Der Verkehr nahm stark zu und die kleinen runden Hütten wuchsen zu hohen Gebäuden. Gespannt schauten wir alle aus dem Fenster, oben wir denn nun endlich auch den Tafelberg sahen, aber der Himmel war Wolkenverhangen und die berühmte "Tischdecke" lag über ihm. Dafür fuhren wir aber am Groot Chuur Hospital vorbei, in der am 3. Dez. 1967 durch Christiaan Barnard die weltweite erste Herztransplantation stattfand. 

 

Schließlich machten wir Halt an einem großen Kaufhaus mit vielen kleinen Imbissständen. Schnell verteilten sich alle, um sich auszusuchen worauf sie gerade Appetit hatten. Ich musste etwas warten, denn ein Mitarbeiter der Reiseagentur sollte dorthin kommen, der mir meinen Pass übergab und zugleich auch die Rechnung dafür. Tja, kostenlos ist eben nichts. Aber ich war ja so dankbar, dass ich einen Ersatzpass in den Händen hielt. Das Gefühl war unbeschreiblich. 

 

Kurz darauf fuhren wir dann aber zu unserem Hotel, welches doch relativ weit von der Innenstadt lag. Zu Fuss konnte man also nicht schnell mal dorthin laufen. Wovon uns der Reiseleiter aber sowieso abriet. Nach wie vor ist in Kapstadt die Kriminalitätsrate sehr hoch. Also halt gleich ins Zimmer und bald darauf ins Bett.

 

 

19. Tag: Sa., 09.12.2023: Dahin, wo Afrika aufhört und Pinguine sich tummeln

Wer sich an der Südspitze des afrikanischen Kontinents den Wind um die Nase wehen lassen möchte, muss nur zirka 45 km von Kapstadt aus bis an das Kap der Guten Hoffnung fahren. Dass man dort war, lässt sich dann leicht mit einem Foto vor den Klippen und den tosenden Wellen beweisen. Also machten wir uns an unserem vorletzten Tag unserer Reise dorthin auf. Wir fuhren über eine der schönsten Straßen, den Chapman"s Drive, der 600 m über der Brandung in den Felsen gehauen wurde. Leider hatte ich das Pech nicht auf der richtigen Fensterseite zu sitzen, so dass es nichts war mit dem tollen Ausblick. Und auf dem Rückweg fuhren wir eine andere Strecke. Pech gehabt, aber ab und an erwischte ich doch einen Blick auf die tolle Brandung. 

 

Nach etlichen Fotos am Cape Point, der Südspitze der Halbinsel, liefen wir noch tapfer den steilen Fußweg bis zum Cape Point Lighthouse, den Leuchtturm, hinauf. Und von hier oben hatte man nun wirklich einen phantastischen Rundblick auf das Kap und die False Bay. Kurz darauf mit dem Bus aber schließlich doch noch zu dem berühmten Holzschild "Cape of Good Hope" gefahren. Hier gab es natürlich eine Warteschlange, denn jeder wollte ein Foto von sich vor dem Schild, aber nach einer Weile gelang es doch, und so kletterten wir später alle zufrieden wieder in den Bus. Wobei man höllisch aufpassen musste, denn der Wind wehte barbarisch stark, und was nicht festgehalten wurde, flog davon. Besonders die Hüte waren da sehr flugwillig.

 

Nach dieser tollen Unterbrechung, fuhren wir zurück nach Kapstadt. Aber nicht direkt, sondern wir fuhren auf der anderen Seite der Halbinsel mit einem Abstecher in Simons Town, der dortigen Pinguin Siedlung am Boulders Beach. Hier hatte sich eine Kolonie von Brillenpinguinen angesiedelt, und um deren Lebensraum zu schützen, wurde das Gelände eingezäunt. Über einen Bohlenweg werden seither die Besucher dort an den Pinguinen vorbeigeführt. Und da spürte ich wieder einmal stark, was sich alles in den 24 Jahren verändert hatte. Besonders die Besucherströme. Damals waren wir alleine hier, heute musste man anstehen und warten.

 

Nachdem wir uns lange an den Pinguinen erfreuten, folgte noch ein kurzer Aufenthalt in dem hübschen Stadtteil Simons Town, bis 1957 Marinehafen der Briten, dann fuhren wir zurück nach Kapstadt. Es war noch relativ früh am Nachmittag, und so besuchten wir noch die Victoria & Albert Waterfront, ein riesengroßes modernes Einkaufsviertel direkt am Hafen. Ich wollte dort noch Geld abheben, da sich der Guide und der Fahrer wirklich ein sehr gutes Trinkgeld verdient, und ich nicht mehr genügend Bargeld bei mir hatte. Obwohl mir das nicht recht war, ließ mich der Guide jedoch nicht alleine gehen, da er meinte, dass Touristen zu leicht Opfer eines Überfalls würden. Später schlenderte ich doch noch alleine, mit dem ganzen Geld, durch das Einkaufszentrum, und entdeckte extrem viele exklusive Geschäfte. Was mir dabei auffiel war der Mangel an weihnachtlicher Dekoration, obwohl in wenigen Tagen Weihnachten war. Zwischendurch trank ich einen Fruchtsaft, und war richtig froh, als unser Bus nach einiger Zeit kam und uns zu unserem Hotel zurück fuhr. Ich war durch das viele Laufen und Schauen richtig müde geworden. Es war inzwischen aber auch schon 20 Uhr. Hungrig war ich nicht, da ich in Simons Town ganz ganz leckere Fish & Chips gegegessen hatte. Also bald hingelegt und geschlafen.

 

 

20. Tag: So., 10.12.2023: Mit der Gondel auf Kapstadts Wahrzeichen, den Tafelberg 

Heute konnte jeder machen was er wollte. Da die meisten jedoch noch unbedingt auf den Tafelberg, dem Wahrzeichen Kapstadts, wollten, brachte uns unser Busfahrer noch zur Talstation, der Table Mountain Station. Es war eine gute Entscheidung, denn an diesem Tag waren uns der Tafelberg und das Wetter hold. Zwar bedeutete es lange anstehen, aber dann ging es doch plötzlich schneller, und wir schwebten bald hinauf auf das Plateau des Tafelberges.

 

Es war einfach herrlich. Es wehte kaum Wind und die Sonne schien und wir hatten eine phantastische Fernsicht. Alles wie für uns gemacht. Auch die Gondelfahrt hinauf war spektakulär. Oben auf dem Plateau trennten sich unsere Wege und fast jeder lief alleine los. Ich blieb knapp drei Stunden oben, lief um das ganze Plateau, genoß den Blick runter auf Kapstadt, machte Fotos, und erfreute mich an den selten Blumen, die dort oben wuchsen. Von hier oben aus sah man auch die anderen Seiten des Berges und die Küstenlinien. Später kam ein stärkerer Wind auf, und ich nahm daher wieder eine Gondel nach unten. Und dort stieg ich in einen Hop-on-Hopp-off-Bus. 

 

Der war geradezu ideal für mich. Nach Kauf des relativ preiswerten Ticket hätte ich an 18 Haltestellen ein- und aussteigen können. Die Haltestelle lagen alle an touristischen Hotspots, so dass ich überall ohne Probleme hinkam. Ich wollte aber unbedingt noch in das Two Ocean Aquarium an der V&A  Waterfront. Daher dort ausgestiegen und mich in die Menge gestürzt. Ich hatte natürlich vergessen, dass hier am Sonntag der Eintritt stark reduziert war. Daher empfing mich ein schreckliches Getümmel und es war extrem laut. Trotzdem blieb ich, um die Welt unter Wasser beim Zusammentreffen zweier Ozeane (Indischer und Atlantischer Ocean) zu sehen. 

 

Langsam wurde es dann aber Zeit, wieder zurück zu fahren. Unser Bus und unser Guide sammelten uns an der Haltestelle am Two Ocean Aquarium ein und fuhr zum Hotel. Wir machten uns noch mal frisch und zogen uns um. Der Abschiedsabend war angebrochen. Dazu waren in einem  "typisch" afrikanisches Lokal mit afrikanischer Jazzmusik für uns Plätze reserviert. Mit viel Wein und Live Musik ging dieser Abschiedsabend dann sehr fröhlich und schön zu Ende.  Um 23 Uhr schließlich im Bett.

 

 

21.Tag: Mo., 11.12.2023: Rückflug nach Deutschland.

Heute stand nur noch ein Punkt auf dem Programm, nämlich der Rückflug nach Deutschland, und zwar um 14:30 Uhr. Das war sehr schön, denn so konnte ich noch gemütlich frühstücken. Vorher schnell die Reisetasche gepackt, und schon war ich startbereit. Ich finde es immer entspannend, die Reisetasche für die Heimreise zu packen. Alles was von mir noch da ist, muss einfach mit. Um 10 Uhr wurden die Koffer in unseren Bus eingeladen, und ab ging es zum Flughafen.   

 

Dort schnell das Gepäck eingecheckt, wobei mir unser Guide noch einmal helfen musste, denn mein Flug war ja auf die alte Passnummer eingetragen. Nun hatte ich aber eine neue Passnummer. Aber auch hier gab es keine Probleme, und bald darauf saß ich im Flieger. Nicht ohne mich vorher dankbar von unserem Guide und Busfahrer verabschiedet zu haben. Und kurz darauf hob der Flieger schon nach Frankfurt ab. Diesmal war leider kein einziger Platz mehr frei, was natürlich bedeutete, das es nichts war mit hinlegen während des Fluges. Aber das war nicht so schlimm, noch war ich ja putzmunter. 

 

Der ruhige Flug ging wieder über Addis Ababa und dauerte insgesamt, mit Umsteigezeit 16,15 Std. Während des Fluges gab es keine Probleme, und so kam ich müde aber froh ganz frühmorgens um 05:25 Uhr (Uhr wieder eine Std. zurück) in Frankfurt an. Es war eine gute Zeit, denn damit hatte ich genügend Zeit, um mit der Bahn nach Hause zu fahren. Der Afrikaurlaub 2023 war definitiv zu Ende.